Peer – Projekt an Fahrschulen

Im Rahmen des PEER-Projektes an Fahrschulen gehen geschulte junge FahranfängerInnen in Fahrschulen und gestalten für und mit ihren Peers, den jungen FahrschülerInnen, Diskussionsrunden zum Problemthema „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr.

Projektleitung:

Nicola Alcaide

Telefon:

0431 – 54 03 349

Zielgruppe:

Junge Fahrschülerinnen und Schüler

17-24 Jahre

Zeitrahmen:

Zwei Schulstunden, 90. Min

Peer – Projekt an Fahrschulen

Alkohol- und Drogenkonsum stellt insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene eine schwerwiegende Gesundheitsgefährdung dar. Junge Fahrerinnen und Fahrer sind in den Unfallstatistiken aller europäischen Länder deutlich überrepräsentiert. Die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen ist z. B. in Deutschland zu etwa 25% an Unfällen unter Alkoholeinfluss beteiligt, obwohl ihr Anteil an der Bevölkerung nur rund 8% beträgt (vgl. Statistisches Bundesamt 2007a). Straßenverkehrsunfälle sind bei Jugendlichen die häufigste Todesursache.

„Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ sind ein Problem, das nicht nur die unmittelbar Betroffenen, sondern auch die Öffentlichkeit angeht, aber gerade die 15- bis 24- Jährigen sind für Präventionsbotschaften nur schwer erreichbar. Das im Jahr 2000 in Sachsen-Anhalt gestartete PEER-Projekt an Fahrschulen trägt diesem Umstand Rechnung und wurde inzwischen auf andere Bundesländer und europäische Regionen übertragen. Mit dem PEER-Projekt an Fahrschulen wird zugleich in zwei Feldern agiert, in denen die „Zielgruppe Jugend“ im Mittelpunkt der Präventionsarbeit steht.

(1.) Verkehrssicherheitsarbeit – verfolgt das Ziel der Reduzierung der Gefährdung im Straßenverkehr und die Erhöhung der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Mit den PEER-Einsätzen wird in den Fahrschulen gezielt über die Gefahren von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr aufgeklärt.

(2.) Suchtprävention – verfolgt das Ziel, süchtigem Verhalten und der Entstehung von Suchterkrankung vorzubeugen. Dies bezieht sich auf den Missbrauch psychoaktiver Substanzen sowie die Verhinderung stoffungebundener Süchte.

Im Rahmen der PEER-Einsätze werden die FahrschülerInnen – über den „Umweg“ der zukünftigen Teilnahme am Straßenverkehr – zum Erfahrungsaustausch (über Verhalten, Konsum, Regeln und Normen im Freundes- und Bekanntenkreis) angehalten. In Kooperation mit Fahrschulunternehmen ist es möglich, in die Vorbereitung auf die Fahrerlaubnisprüfung, eine besondere Einheit zum Problemthema Alkohol und Drogen im Straßenverkehr einfließen zu lassen. Die Fahrschulausbildung wird um eine „Unterrichtsstunde“ erweitert, in der von geschulten Jugendlichen/jungen Erwachsenen, die selber auch den Fahranfänger-Status haben, gemeinsam mit

 

jugendlichen Fahrschülern die Problematik „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ behandelt wird. In der Diskussionsrunde werden die jugendtypischen Konsumgewohnheiten und Freizeitaktivitäten der FahrschülerInnen berührt und diese erhalten Gelegenheit, das eigene Konsumverhalten zu reflektieren und ggf. riskanten Konsum zu modifizieren. Dabei stehen nicht die gesetzlichen Bestimmungen und die gerade gültige Promillegrenze im Mittelpunkt, sondern die Entwicklung von eigenen Regeln im Umgang mit legalen und illegalen Drogen, die Ursachen der Entstehung von Trink-Fahr-Konflikten und Alternativen zu alkohol- oder drogenbeeinflussten Fahrten.

Das Projekt wird unterstützt durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein und von der Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e.V. koordiniert.

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